Interview mit Jürgen Wubs: Wie geht es weiter?

Neues Jahr, neue Interviews! Heute das erste Mal mit jemandem, den wir schon einmal interviewt haben. Die übliche Vorstellung können wir uns also sparen – bzw. die Basics zu unserem heutigen Interviewgast, Jürgen Wubs, könnt Ihr hier noch einmal im Interview von 2021 nachlesen. Warum wir Jürgen heute trotzdem wieder im Interview haben, das könnt Ihr unten nachlesen. Viel Spaß beim Lesen!

1. Hallo Jürgen – und willkommen zurück im Interview-Format auf der CVJM-Website. In den vergangenen Jahren warst Du bei uns in der Kirchengemeinde als Jugendreferent angestellt. Seit wann eigentlich? Und kannst Du noch einmal grob zusammenfassen, was so ungefähr zu den Aufgaben eines Jugendreferenten gehört?

    Hallo. Ja sehr gerne.
    Mein Dienst in der Kirchengemeinde begann am 01.03.2014.
    Wir (meine Frau Anne und ich) kamen frisch aus dem Missionsdienst (DIGUNA) aus Afrika, wir erwarteten Nachwuchs und es war eine spannende Zeit mit vielen Neuanfängen.

    Zu den Aufgaben meiner Stelle gehören das Durchführen von Freizeiten, Jugendgottesdienste, Mitarbeiterbegleitung (zum Beispiel Helfer- und Mitarbeiterkreise), CVJM Vorstandsarbeit, punktuelle Konfirmandenarbeit, Leitung verschiedener Ausschüsse, sowie die ganz praktische Arbeit in Teenkreisen und Jugendevents.

    2. Das ist jede Menge. Langweilig wurde es dabei bestimmt nicht. In den kommenden Monaten steht nun eine Veränderung bei Dir an. Du wirst zukünftig kein Jugendreferent mehr sein, sondern eine andere Aufgabe hauptamtlich übernehmen. Welche ist das und wie kam es dazu?

    Ja genau. Ich wechsle die Stelle von der Jugend- hin zur Familienarbeit. Auch wenn mir die junge Generation nach wie vor sehr am Herzen liegt, war es bei uns Zeit für etwas Neues.
    Dafür gab es eigentlich mehrere Auslöser und die Entscheidung war in einen längeren Prozess der Gespräche, des Nachdenkens und Gebets eingebunden.

    Mit einem Satz würde ich es so ausdrücken: Es war einfach dran!

    3. Das klingt spannend. Ab wann wirst Du mit Deiner neuen Aufgabe starten und wie verbringst Du die Zeit bis dahin?

    Die neue Aufgabe startet ab Mai 2025.

    Von Februar bis April habe ich eine kleine Sabbatzeit, auf die ich mich schon sehr freue.

    4. An vielen Stellen hast Du sicher schon eine sehr konkrete Vorstellung von Deinen neuen Aufgaben. Nenne uns einmal drei Dinge, auf die Du Dich in Deiner neuen Stelle besonders freust.

    Für meine Stelle gibt es eine recht detaillierte und lange ( 🙂 ) Stellenbeschreibung meines Arbeitgebers. Und ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich mich auf alle neuen Aufgaben freue! Am meisten sicherlich auf die Familienfreizeiten, Familiennachmittage und die besonderen Events mit Familien (wie zum Beispiel zu Silvester). Also kurz gesagt freue ich mich auf alles, wo ich mit Familien eine ungezwungene Gemeinschaft mit Gottes Wort verbringen kann. Und besonders freue ich mich auch darauf, dass meine eigene Familie punktuell mit dabei sein kann.

    Noch mehr würde mich natürlich freuen, wenn Kontakt auch zu neuen Familien entstehen würde und sie Anschluss an unsere Gemeinde und Angebote und dadurch letztlich zu Jesus finden.

    5. Das klingt doch nach einem Plan! Auch als Jugendreferent hast Du in den vielen Jahren sicher einige tolle Momente und Aktionen miterlebt. 2021 haben wir Dich im Interview mal nach Situationen und Aktionen gefragt, die Dir besonders im Gedächtnis geblieben sind. Die gleiche Frage wollen wir heute noch einmal stellen und sind gespannt, ob sich die Antwort zwischen 2021 und 2024 unterscheidet.

    Es ist kein Geheimnis, dass ich die Freizeiten, egal ob kurze oder lange, mit Teens immer sehr genossen habe. Das war einfach wild, gemeinsam unterwegs zu sein, Leben zu teilen und raus aus der Komfortzone zu kommen. Das war klasse! Jugendarbeit pur eben. 🙂
    Ich denke an die Freizeit in Frankreich. Man, was haben wir unter schlechtem Wetter und steigenden Flusspegeln, die unseren Zelten immer näher kamen, gelitten und doch war es inhaltlich eine enorm tiefgehende Zeit und wir kamen ins Staunen, dass auch Jesus ein echter „Outdoorman“ gewesen ist.

    Oder ich denk an die Freizeit in Plön. Dort hatten wir meist über 25 Grad und strahlend blauen Himmel, aber dafür eine ziemliche Bruchbude. Doch ein stabiles Team und gnädige Teens haben die Freizeit zu einem unvergesslichen Ereignis werden lassen!

    Und so gäbe es zu allen Freizeiten etwas zu schreiben. Das war einfach mega! 🙂

    Neben den großen Freizeiten und Events haben mich aber auch oft die „kleinen“ und unscheinbaren Dinge im Gemeindealltag enorm gefreut. Wenn wir zum Beispiel mit einer Hand voll Jugendlichen in der Bibel gelesen haben und gemeinsam gestaunt haben, was wir dort entdecken. Oder wenn schüchterne Teens bei uns plötzlich aufgetaut sind und erkannt haben, dass es bei uns (und bei Jesus) um andere Maßstäbe als in ihrer sonstigen Umgebung geht. Oder wenn Teens einem Gebetsanliegen anvertraut haben und sie auf diesem Wege Glaubenserfahrungen sammeln konnten.

    Von diesen unscheinbaren und doch so großen Dingen könnte ich vieles erzählen und ich nehme viele gute Erinnerungen mit.  

    6. Das klingt sehr gut! Vor kurzem hast Du Deine Ausbildung zum Prädikanten abgeschlossen und wurdest nun sogar schon offiziell ordiniert. Hilf uns kurz: Was ist ein Prädikant, wie läuft die Ausbildung ab und was bedeutet Ordination?

    Ein Prädikant ist ein ganz normaler Mensch ( 🙂 ), der eine zweijährige Ausbildung durchlaufen hat, die sich vor allem mit den Themen Gottesdienstgestaltung und Kasualien (Taufe, Konfirmation, Trauung und Bestattung) beschäftigt.

    Die Ordination ist dann sozusagen der Startschuss, dass der Prädikant nun selbstständig Amtshandlungen seiner Kirchengemeinde durchführen darf. 

    7. Das klingt sehr offiziell. Und genau diesen Startschuss hattest Du ja vor ein paar Tagen. 😉 Zurück zu Dir persönlich: Was sind durch Deine neuen Aufgaben die Dinge, die sich für Dich ganz persönlich in der kommenden Zeit am meisten ändern werden?

     Am meisten wird sich mit dem Stellenwechsel ändern, dass ich ab Mai abends mehr zuhause sein werde. Als Jugendreferent spielt sich logischerweise das meiste Leben abends und nachts ab. Das hatte natürlich auch etwas, war aber für die Familiensituation auch nicht immer ganz einfach.

    8. Das ist nachvollziehbar. Wird es auch bei Deiner neuen Stelle direkte Berührungspunkte zur Jugendarbeit geben, oder sind die Aufgabenbereiche eher strikt voneinander getrennt?

    Mir ist es wichtig, vor allem am Anfang, eine klare Trennung zu haben und zu vollziehen. Sonst gibt das nachher nichts Ganzes und nichts Halbes. Mein Wunsch ist ja auch, dass andere und ja vielleicht sogar ein neuer Jugendreferent Freiraum haben und Dinge so umsetzen können, wie sie das möchten. Da ist es gut, wenn jeder seinen Bereich hat.

    Da Gemeinde jedoch immer eine Gemeinschaft aller Generationen ist, wird es sicherlich punktuell immer wieder auch mal Berührungspunkte geben. Und darauf freue ich mich schon jetzt.

    9. Zum Abschluss noch eine letzte Frage: Aktuell suchen wir ja noch nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin für Deine bisherige Stelle in der Jugendarbeit. Nenne uns drei gute Gründe, warum man sich unbedingt auf diese Stelle bewerben sollte.

    Erstens: Weil Nümbrecht eine sehr lebendige Kirchengemeinde ist und bei ganz vielen der Wille da ist, nach Gottes Wort zu leben und eine große Bereitschaft da ist, mit Jesus Christus mutig voran zu gehen.

    Zweitens: Weil man in ein starkes Team aus ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitern eingespannt ist. Es gibt Möglichkeiten zur Reflexion und Mithilfe an so vielen Stellen! Das ist hier in Nümbrecht wirklich sehr ausgeprägt und ein großer Segen.

    Drittens: Weil man sehr viel Freiheit hat, Dinge umzusetzen, die einem liegen. Ist jemand sportlich, lassen sich auf diesem Wege Jugendangebote umsetzten. Hat jemand die musikalische Gabe, lassen sich hier Projekte starten. Verkündigt jemand gerne, gibt es Möglichkeiten für Schulungen, Seminare, u.v.m.

    Es ist eine wirklich interessante Stelle und ich werde viele Dinge in der Jugendarbeit vermissen. Wie schön wäre es, wenn sich jemand neues für unser Team finden würde. Für Rückfragen stehe ich natürlich immer gerne zur Verfügung. 

     

    Vielen Dank Dir, lieber Jürgen, für Deinen Dienst in den vergangenen Jahren als Jugendreferent. Schön, dass Du uns auch in Zukunft erhalten bleiben wirst – nur an einer anderen Stelle im hauptamtlichen Dienst.

    Danke auch für dieses Interview und in den kommenden Wochen und Monaten eine gute Zeit mit Deiner Familie, bevor es dann in der Familienarbeit so richtig für Dich losgeht!

    PS: Du hast gerade dieses Interview gelesen und bist auf die freie Stelle als Jugendreferent bzw. Jugendreferentin aufmerksam geworden? Dann findest Du unter diesem Link alle Infos und den Link zur Stellenausschreibung! Wir freuen uns auf Dich. 🙂