Natascha Jung – Rundbrief Juni

Grüässäch wou 😊

Hier kommt doch tatsächlich schon mein letzter Brief. Unglaublich.
Doch bevor ich sentimental werde, berichte ich Euch erstmal noch von den vergangenen Wochen hier.
Im letzten Brief habe ich davon berichtet, dass wir mit meiner Klasse wieder auf einen Einsatz fahren würden. Diesmal in Deutschland, genauer gesagt in Breitscheid bei NeuStart. NeuStart ist eine diakonische Einrichtung, die mit Randgruppen arbeitet, aber auch Jugend- und Kinderarbeit macht. Außerdem haben sie ein Hof Café, wo man leckeren Kuchen genießen kann und eine Fußballgolfanlage (macht übrigens unglaublich viel Spaß! 😊). Dort jedenfalls haben wir unsere Einsatzwoche verbracht und es war wirklich eine sehr gesegnete Zeit, in der wir wieder viel über uns und Gott lernen konnten, neue nette Menschen treffen konnten und uns praktische Fähigkeiten aneignen konnten.
Am Tag unserer Anreise haben wir bei einem Jugendgottesdienst mitgeholfen, dem 3G. Die drei G’s stehen für Gott, Gemeinschaft und Grillen. Wir haben zusammen Lieder gesungen, eine kurze Predigt gehört, dann zusammen gegessen und noch ein Geländespiel gemacht.
Am nächsten Tag hatten wir dann einen kleinen Workshop zum Thema Diakonie und wir wurden aufgeklärt, was uns die Woche so erwartet.
Dann wurde es praktisch! Es gab verschiedene Aufgaben, die erledigt werden mussten:

  • Gartenarbeiten
  • Dach von einem Pavillon erneuern
  • Eine Terrasse pflastern
  • In der Holzwerkstatt aushelfen
  • Ein Tor streichen
  • Den Lama Stall renovieren

Ich war in der Lama Stall Gruppe und da hieß es die ersten zwei Tage erstmal den Stall, der seit 15 Jahren weder gestrichen noch von Spinnenweben befreit wurde, sauber machen und abschleifen / abbürsten. Es war einfach soooo dreckig! Und es war auch echt anstrengend, vor allem, wenn man über Kopf schleifen oder halt die Decke fegen musste. Aber als wir dann mit dem Streichen beginnen konnten und am Ende der Woche auch fast fertig waren, wenn nicht der Regen dazwischen gekommen wäre, waren wir echt zufrieden mit uns und auch die Lamas haben sich wohl gefühlt. Vor ein paar Tagen kam sogar Nachwuchs! 😊
Mittwochabend haben wir eine Bibelstunde im Gefängnis mitgestaltet und auch das war wirklich aufregend und wir waren fast alle nervös, als wir daran dachten gleich den Frauen gegenüber zu sitzen und mit ihnen Gespräche zu führen. Aber es war wirklich ein guter Abend und wir konnten gute Gespräche haben und die Frauen waren zum Teil auch sehr interessiert an Jesus und unserem Glauben und waren sehr berührt. Das war schön zu sehen und ich hoffe, dass die Frauen ihr Leben ändern können und vor allem mit Jesus einen Neustart machen können.
Ansonsten hatten wir noch verschiedene Abende mit den Mitarbeitern zusammen und auch einen Abend als Klasse. An einem Nachmittag haben wir auch noch bei der Pfadfinderarbeit geholfen.

Wieder in Beatenberg angekommen standen dann noch ein paar Prüfungen in verschiedenen Fächern an und ich hatte viel zu tun mit Büchern lesen und lernen.
Außerdem hatten wir noch einen Klassenabend gemacht, bei dem wir zur Riesenschaukel gegangen sind. Wow, die Aussicht ist einfach der Wahnsinn. Ich werde es wirklich vermissen.

Dann kam auch schon wieder der Matthi zu Besuch und wir konnten einiges Schönes zusammen unternehmen. Wir waren bei einer Schlucht, haben eine kleine Wanderung gemacht, sind zu verschieden Aussichtspunkten gefahren, waren auch auf der Riesenschaukel, Matthi konnte mit ein paar Jungs Mountainbiken und so weiter. Alles in allem war es einfach wieder gut!
Als Matthi nach Hause fuhr, stand meine letzte Schulwoche an. In dieser Woche haben wir den Jakobusbrief durchgenommen und ich habe viel lernen dürfen. Jakobus betont unter anderem in dem Brief, wie wichtig ein lebendiger Glaube ist. Ein Glaube, der den Menschen verändert. Es ist schön, wenn Unterricht so persönlich wird und einem Dinge ganz persönlich wichtig werden können. Wenn ihr wollt könnt ihr den Brief ja auch mal lesen, der ist ja nicht so lang 😀

Am folgenden Wochenende hieß es dann schon zum ersten Mal Abschied nehmen. Ich bin nämlich mit vier anderen zum Aidlinger Pfingstjugendtreff gefahren, um dort bei unserem Werbestand mitzuhelfen und an dem Wochenende war die Absolventenfeier von unserem dritten Kurs und der zweite Kurs ist dann auch abgereist, um ins dreimonatige Praktikum auswärts zu starten. Sprich, ich musste mich von fast der Hälfte der Mitschülern verabschieden. Das fiel mir gar nicht leicht, aber ich bin dankbar für jeden, den ich hier kennenlernen durfte.
Das Wochenende in Aidlingen war auch geprägt von guter Gemeinschaft und guten Gesprächen untereinander und mit Leuten, die sich für das SBT interessierten.

Nach  dem Wochenende kam der Start ins Sommerpraktikum. Heißt, Frühstück, gemeinsamer Start in den Tag mit einer Andacht, die entweder von einem Studenten oder einem Mitarbeiter gehalten wird und dann arbeiten. Die meisten bleiben einfach in ihrem Arbeitsbereich, in dem sie auch vorher gearbeitet haben. So auch ich und das heißt, dass ich Vollzeit Klos und Zimmer putze :D. Zum Glück habe ich noch ein paar Überstunden, wodurch ich mir noch zwei Tage freinehmen kann 🙂

Jaaaa… und in eineinhalb Wochen geht es schon wieder in die Heimat zurück. Das ist schon ein komisches Gefühl und ich mag mich gar nicht von allen verabschieden, aber das muss ja leider sein.
Ich kann nur sagen, dass ich unglaublich dankbar für die Zeit hier bin und bin Euch unendlich dankbar, dass ihr das möglich gemacht habt.  Ich bin dankbar, für das, was ich lernen durfte, wie ich im Glauben wachsen durfte, wie ich von den anderen geschliffen wurde, wie ich mein Denken erweitern und überdenken konnte. Bin dankbar dafür, dass ich Gott neu und besser kennenlernen konnte.
Ich freu mich auf die Zeit, wenn ich wieder bei Euch bin und Euch alle wiedersehe.
Bitte betet dafür, dass ich mich wieder gut einlebe und mir der Abschied nicht allzu schwer fällt.

Danke auch, falls ihr für Ignazio gebetet habt, er ist auf dem Weg der Besserung und er kommt gut damit zurecht, keine Unterschenkel und Hände mehr zu haben. Gott trägt durch.

Damit sage ich mal bis bald! 🙂

In seiner göttlichen Macht hat Jesus und alles geschenkt, was zu einem Leben in der Ehrfurcht vor ihm nötig ist. Wir haben es dadurch bekommen, dass wir ihn kennen gelernt haben- ihn, der uns in seiner wunderbaren Güte zum Glauben gerufen hat.

2.Petrus 1,3